Presseartikel 2017

11.06.2017

Störche nach Jahrzehnten zurückgekehrt

 

Erstmals seit der Nachkriegszeit sind die Zugvögel wieder in der Niederung zwischen Weetzen und Vörie gesichtet worden

Von Uwe Kranz Ronnenberg.

Die jahrelangen Anstrengungen des Ortsverbandes Ronnenberg-Ihme des Naturschutzbundes (Nabu) sind belohnt worden. Erstmals seit der Nachkriegszeit haben sich in der Niederung zwischen Weetzen und Vörie wieder Störche niedergelassen. Wenn alles gut läuft, ist für das Paar sogar Nachwuchs zu erwarten.

Eigentlich ist das Stadtgebiet von Ronnenberg kein gutes Pflaster für Weißstörche. „Es gibt hier zu wenig feuchte Wiesen“, sagt Rainer Tubbe, Vorsitzender des Nabu-Ortsverbandes. Das Nahrungsangebot für diese Vogelart hält sich deshalb in Grenzen. Vielleicht haben die Störche deshalb jahrzehntelang einen Bogen um die Stadt gemacht. Zeitzeugen datieren die letzte Sichtung eines brütenden Paares in Ronnenberg auf die Nachkriegszeit. Seither seien lediglich Exemplare dieser Vogelart auf Nahrungssuche im Stadtgebiet gesichtet worden.

Tubbe sieht mit der Rückkehr von Meister Adebar die Anstrengungen seines Vereins um die Ihme-Niederung bestätigt. „Für uns ist das nach 30 Jahren der Bemühungen ein tolles Erlebnis“, sagt der Naturschützer. „Das ist ein Zeichen dafür, dass in der Niederung einiges intakt ist.“

Der Ortsverband engagiert sich für die ökologische Verbesserung der Ihme zwischen Vörie und Kückenmühle, beispielsweise mittels Flußbettaufweitungen und Pflegeschnitten an der Uferbepflanzung. Auch neue Bepflanzungen werden vorgenommen. In diesem Bereich liegen auch die Stapelteiche der ehemaligen Zuckerfabrik Weetzen, die von den Naturschützern in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde gepflegt und betreut werden. Speziell für die Beobachtung von Wasservögeln ist dort eine Schutzhütte aufgestellt worden.

Jetzt setzen nicht nur die Nabu-Mitglieder darauf, das auch die Störche, die ein Nest am Ortseingang von Vörie bezogen haben, dort heimisch werden. „Wir hoffen, dass sie möglichst lange bleiben“, sagt Tubbe. Erste Anzeichen sprechen dafür. Im Moment sehe es so aus, als ob das Weibchen zu brüten beginnen wolle, erzählt der Nabu-Vorsitzende. Eine entsprechende Annäherung der beiden Tiere sei zumindest beobachtet worden.

Eigentlich beginnen Weißstörche schon früher mit der Brut. Tubbe und seine Mitstreiter hatten deshalb eigentlich für dieses Jahr nicht mehr damit gerechnet. „Aufgrund der kalten Witterung ist in diesem Jahr aber alles ein bisschen später“, erklärt er.

Um das Paar nicht von seiner Familienplanung abzubringen oder es gar ganz wieder aus Ronnenberg zu vertreiben, bittet der Nabu Passanten und Neugierige, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen. Zu viel Unruhe könnte das Storchenpaar verunsichern.

Quelle:Calenberger Zeitung vom 11.06.2017

Quelle: Calenberger Zeitung vom 28.06.2017
Storch kommt aus Hiddensee.pdf
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